Februar 2020
Seit den Wahlen Mitte 2017 hat sich die Situation der Wirtschaft und der Bevölkerung in Kenia nicht verbessert. Die Korruption hat weiter zugenommen. Großindustrie und Politiker wirtschaften in ihrem Interesse durchaus erfolgreich weiter und für den Mittelstand und die arme Bevölkerung verschlechtert sich die Einkommenssituation zunehmend. Die Bereitschaft zu zukunftsorientierten Investitionen lässt zunehmend nach.
Nun bedroht ganz Ostafrika die Invasion der Wüstenheuschrecken. Begünstigt durch den Klimawandel mit feuchterer Meeresluft und viel Regen auch in üblichen Trockenzeiten ist der Bruterfolg der Allesfresser immens. Große Teile Kenias sind befallen, die Bekämpfung mit 5 Leichtflugzeugen aussichtslos und bringt durch Vergiftung die Nahrungsmittelerzeugung auch nicht wieder in Gang. Nun stehen neue Generationen mit 500- bis 1000-facher Vermehrung an. Die Hungerkatastrophe scheint vorprogrammiert.
Wir mussten, nach zwei Jahren kräftiger finanzieller Unterstützung der Solarthermiewerkstatt, wegen der geringeren Nachfrage schon die Konsequenzen durch die Verringerung des Personals ziehen. Nun arbeitet die Werkstatt weitgehend kostendeckend. Mit den freiwerdenden Mitteln können wir nun wieder Forschung und Entwicklung vorantreiben. Mit diversen Partnern der Taita-Taveta-Universität und vielen Kleingenossenschaften wollen wir eine verstärkte Felderprobung unserer erweiterten Produktpalette mit wassersparender Bewässerung, Obst- und Gemüsetrocknern und Nutzung solarer Energie betreiben. Die Aufklärung der Bevölkerung mit Informationsveranstaltungen, Kleinbauerntreffen und direkter Interessentenberatung sind nun wieder Hauptschwerpunkte unserer Projektaktivitäten. Der Kampf gegen die Klimakatastrophe und ihren direkten Auswirkungen wird intensiver und wir hoffen auch auf die nötigen Verbesserungen der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.